Florence Nightingale (geboren 12. Mai 1820 im Großherzogtum Toscana) wurde benannt nach ihrer Geburtsstadt Florenz. Ihr Familienname lautet deutsch „Nachtigall“ und bezeichnet einen Singvogel. Auf berlinerisch ist „ich höre dich laufen“ wohl einem Lied aus „Des Knaben Wunderhorn“ entnommen, darin veröffentlichten Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche (geboren 1778 in Koblenz) und Carl Joachim Friedrich Ludwig von Arnim (geboren 1781 in Berlin) Liebes-, Soldaten-, Wander- und Kinderlieder vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Direkt hat das nichts mit uns im Oberland zu tun, da diese Personen schon sehr lange nicht mehr leben und allesamt hier nicht gewohnt haben. Nicht einmal die Nachtigall, die kommt vor allem in Nordbayern vor.
Über Sprache nachsinnen wirkt merkwürdig in einer Zeit, die sich um die Zukunft sorgt und die Gegenwart als beliebig gestalt- und veränderbaren „tabula rasa“ (leerer Tisch) versteht. Aber Vergangenheit wirkt. Worte sind nicht nur Schall und Rauch, sondern Bilder und obendrein führen sie ein Doppelleben. Zwischen den Zeilen lesen ist sinngemäß. Oft reden wir in Fremdworten, ohne zu wissen, was wir damit sagen: Herkunft und Bedeutung von „Tölz“ ist unklar. „Florence“ heißt die „Glänzende“, „Clemens“ der „Milde“ beides Latein und Joachim ist hebräisch: „Gott richtet auf.“ Nachtigall ist ein Wort Mix. Nacht ist aus hethitisch „nekuz“ über griechisch „nyx“ ins Mittelhochdeutsch (1050-1350) gewandert. Nachtigall hieß seinerzeit „nahtegale.“ Gall kommt vom altnordischen „gala“ und bedeutet „beschwören, Zaubergesänge singen“. Nachtigall der Nachtsänger, die Männchen, bevorzugt um Mitternacht. „Corona“ hat viele Bedeutungen: Strahlenkranz, fröhliche Schar, Haarkranz, Krone, Bogenende, Türgriff und Gekrümmtes. Neuerdings auch eine Krankheit, die uns plagt. Einander richtig verstehen ist eine Kunst. Oft ist das (Aus)Gesagte nicht das, was anderen (hinein)hören. Wohl-Wollen und Zusammen-Gehörigkeit ist gefragt.