Ev.-Luth. Kirche in Jordanien und im Hl. Land

Über die Entstehung der Partnerschaft des Dekanats Bad Tölz mit der Evang.-Luth. Kirche in Jordanien und im Hl. Land erfahren Sie etwas am Ende dieser Seite:

 

Aktuelles aus unserer Partnerkirche:     

 

20. 5. 2020

Wider die Annexion des Westjordanlandes durch den Staat Israel

Die Pläne der neuen israelischen Regierung, das Westjordanland zu annektieren, bereitet den Bischöfen der christlichen Kirchen im Hl. Land große Sorgen. In einem gemeinsamen Aufruf wendet sich das Konzil der Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen im Hl. Land an die Schwestern und Brüder in aller Welt. Auch der Bischof der Partnerkirche unseres Dekanats, Sani Ibrahim Azar (Bild), gehört zu den Unterzeichnern des gemeinsamen Aufrufs, den wir hier abdrucken:

"Infolge des Stillstands des Friedensprozesses im Mittleren Osten zwischen Israelis und Palästinensern gibt es etliche Pläne in Israel, einseitig das Westjordanland zu annektieren. Dieses Ansinnen wird hauptsächlich von Fraktionen des rechten Flügels unterstützt und wirft ernsthafte Fragen auf bzgl. der Erreichbarkeit eines friedlichen Abkommens, um den Jahrzehnte andauernden Konflikt zu beenden. Dieser Konflikt wird weiter schwelen, und vielen unschuldigen Menschen in einem Kreislauf von Gewalt, Tragödien und Ungerechtigkeit das Leben kosten.

Das Konzil der Patriarchen und Oberhäupter der christlichen Kirchen im Hl. Land sieht diese einseitigen Pläne der Annexion mit äußerster Besorgnis und ruft den Staat Israel auf, solche einseitigen Handlungen zu unterlassen. Sie würden den Verlust jeglicher verbleibenden Hoffnung bedeuten, den Friedensprozess zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Das Konzil ruft ebenso die Vereinigten Staaten, die russische Föderation, die Europäische Union und die Vereinten Nationen auf, diese einseitigen Annexionspläne mit einer zeitlich begrenzten und schrittweisen Friedensinitiative auf der Basis internationalen Rechts und der Resolutionen der UN zu beantworten. Nur so kann ein umfassender und langanhaltender Friede in diesem Teil der Welt, der von den drei Weltreligionen als heilig angesehen wird, garantiert werden.

Wir rufen ebenso die Palästinensische Befreiungsorganisation auf, die einzig legitimierte Regierung des Palästinensischen Volkes, ihre internen Streitigkeiten zu lösen, genauso wie die weiteren Konflikte mit den anderen Fraktionen, die sich nicht unter ihrer Obhut befinden. Sie sollen eine gemeinsame Front bilden, die sich einer langfristigen Friedenssicherung widmet und dem Aufbau eines lebensfähigen States, der sich auf Pluralismus und Demokratie gründet."   

 

Neue Zuständigkeiten bei den Protestanten im Hl. Land

22. 2. 2020

Im Rahmen seines Berichts zur Lage der Lutherischen Kirche in Jordanien und im Hl. Land  ging Bischof Ibrahim Azar auf der Jahrestagung des Jerusalemsvereins in Berlin auch auf anstehende neue Zuständigkeiten der Geistlichen für die Gemeinden der ELCJHL ein. Diese Veränderungen haben auch Auswirkungen auf die Partnerschaften mit den Gemeinden im Dekanat Bad Tölz. Zuständig für Amman ist künftig Pfr. Imad Haddad, bisher Pfarrer in Ramallah. Er wird zunächst beide Gemeinden versorgen. Pfr. Ashraf Tannous wird von Beit Sahour in die Gemeinde Beit Jala wechseln und Pfr. Dr. Munther Isaac wird zusammen mit Vikar Rodney Said neben Bethelem auch Beit Sahour versorgen. Verantwortlich für Jerusalem bleibt Pfarrer Fursan Zumot.

 

 21. 2. 2021

ELCJHL - Kirche der Reformation

Im Bild: Dekan Martin Steinbach, Bischof Ibrahim Azar und Pfr. i.R. Jürgen Krödel - einer der Gründungsväter der Partnerschaft

Bei der Jahrestagung des Jerusalemsvereins in Berlin, hob Bischof Ibrahim Azar die Rolle der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL) hervor: Sie sei auch traditionell eine Kirche der Reformation. Azar sieht die palästinensischen Lutheraner als Sauerteig reformatorischer Bewegungen auch in der Gegenwart. Seit ihrer Gründung vor 170 Jahren hätten die arabischen Protestanten reformatorische Ausstrahlung ins Hl. Land: So sei die ELCJHL immer beispielgebend gewesen für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, für Schule und Bildung auch für Mädchen, für die diakonische Arbeit in der Kirche, für zivile Geistliche im Ehestand und zuletzt auch für die Ordination von Frauen. Die palästinensischen Lutheraner seien also immer nahe dran am Menschen und sähen ihren Auftrag auch darin, mit ihren christlichen Werten und Überzeugungen fortschrittlich in die Gesellschaft zu wirken.

 

 19. 12. 2019

Kinderchor aus Thalita Kumi begeistert in Ebenhausen

Besuch aus der deutschen Schule in Beit Jala, Talitha Kumi: Die Kirchengemeinde Ebenhausen empfing kurz vor Weihnachten den Kinderchor der Partnerschule Talitha Kumi in Palästina. Auch wenn der Aufenthalt der Chorschüler unter der Leitung ihres Musiklehrers Wolfgang Weible nur kurz war, gab es doch viele gute Begegnungen mit den Konfirmand*innen der Kirchengemeinde. Die Gäste übernachteten in hiesigen Familien, verlebten mit den Konfis einen ganzen Nachmittag und gaben im anschließenden Konzert in der vollbesetzten Kirche ihr Bestes! Die Zuhörer zeigten sich begeistert und erste Stimmen, die zu einem Gegenbesuch in Palästina aufriefen, wurden bereits laut. Ein herzlicher Dank geht an den Religionspädagogen Jakobus Launhardt, der den Besuch federführend organisierte, an alle Helfer und nicht zuletzt an den begeisterungsfähigen Chorleiter Wolfgang Weible, der das herausfordernde Projekt einer Deutschlandreise des Chores wagte.

 

 

Die Partnerschaft des Evang. Dekanats Bad Tölz mit der Ev.-Luth. Kirche in Jordanien und im Hl. Land

Unsere Partnerschaft mit der Ev.-Luth. Kirche in Jordanien und PalästinaNach der Gründung des Dekanates Bad Tölz 1997 war die Frage nach einer Partnerkirche aufgetaucht. Die Dekanatssynode hat sich dann entschieden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL) eine Partnerschaft vorzuschlagen.

Sechs Jahre nach dem Beschluss der Dekanatssynode von Bad Tölz und mit dem Ende der 2. Intifada im Hl. Land wurde der entsprechende Vertrag am Sonntag Lätare (6. März 2005) in Jerusalem unterzeichnet.

Von links nach rechts: Partnerschaftspfarrer Friedrich Woltereck, Schwedischer Referent des Bischofs Rev. Kjell Jonasson, Altbischof Haddad (91 Jahre!), Bischof Munib Younan, Schwedischer Bischof Claes-Bertil Ytterberg, Pfr. Ibrahim Azar und Dekan Martin Steinbach mit der Partnerschaftskerze
Von links nach rechts: Partnerschaftspfarrer Friedrich Woltereck, Schwedischer Referent des Bischofs Rev. Kjell Jonasson, Altbischof Haddad (91 Jahre!), Bischof Munib Younan, Schwedischer Bischof Claes-Bertil Ytterberg, Pfr. Ibrahim Azar und Dekan Martin Steinbach mit der Partnerschaftskerze

Im Folgejahr 2006 fanden sich bei einem Besuch der palästinensischen Delegierten im Dekanat Bad Tölz folgende Gemeinden zusammen:

Jerusalem - Bad Tölz, Kochel und Lenggries

Bethlehem - Holzkirchen

Beit Jala - Wolfratshausen

Amman - die Tegernseegemeinden Gmund, Bad Wiessee und Tegernsee

Ramallah - Miesbach und Neuhaus

Deutsche Schule Talitha Kumi - Ebenhausen